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Sophie-Schollvergleich bei Demo

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Sophie-Scholl-Vergleich: 'Ja, hallo, ich bin Jana aus Kassel“



Foto: Süddeutsche Zeitung

"Eine Frau, die gegen die Corona- Politik demonstriert, stellt in Hannover einen verqueren Sophie-Scholl-Vergleich an." - So die Headline der Presse die dann kübelweise Schelte über die junge Frau ergoss.
Dabei wäre etwas mehr Nachdenken über die Motive, die Ursachen für diesen ungeschickt gewählten Vergleich nicht ganz falsch.
Die Fähigkeit zu differenzierter Argumentation wird einem nämlich nicht in die Wiege gelegt - sie muss durch Beispiele und Horizonterweiterung an der richtigen Stelle vermittelt werden.
Man kann unterstellen, dass die Eltern der jungen Dame irgendwann gegen Ende der 60er geboren wurden. Das heißt, dass deren Jugend sich zwischen Ende der 70er / Anfang der 80er abspielte. Zu der Zeit war nicht zwangsläufig garantiert, dass, soweit vorhanden, sozialverantwortliches Denken und Handeln im Vordergrund stand. Eine oberflächliche Popkultur mit ihren alles tiefergehende zukleisternden Auswirkungen ließ nicht immer Raum für eine Kultur des Nachdenkens und der Differenzierung; eines sozial empathischen Engagements. Der 70er Hosenschlag und die hippe Frisur waren wichtiger als angeblich tote Geschichte mit ihren grauenvollen Resultaten. Die Bewusstmachung der Nazigräuel hatte ja die Generation vorher schon "abgearbeitet" und damit den Nebel des nicht mehr relevanten darüber gelegt.
Es ist nicht selten, dass man die Kinder für die Veräumnisse der Eltern / Großeltern in Regress nimmt. Sich an den Früchten dann abzuarbeiten beweist nicht zwangsläufig soziale Intelligenz.
Etwas mehr Nachdenken bevor man seine Gülle über andere auskippt kann nicht schaden.
Wie war das noch?: "Wer von Euch ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein."

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